PET-Flaschen

Ab an den Strand oder doch besser eine Runde Laufen gehen? Kunststoffflaschen sind praktisch für unterwegs. Während die Produktion der jährlich in Deutschland verbrauchten 16,4 Milliarden Einweg-Plastikflaschen 360.000 Tonnen Rohöl und Erdgaskondensate verschlingt, ist der Griff zur wiederbefüllbaren PET-Mehrwegflasche gelebter Klimaschutz.

PET-Mehrwegflaschen erfüllen alle Ansprüche an Mobilität und Flexibilität. Ihr geringes Gewicht und ihre bis zu 25 Wiederbefüllungen sorgen für eine gute Klimabilanz. Wie auch bei Mehrwegglasflaschen ist die regionale Wiederbefüllung bei bis zu 1.800 Abfüllbetrieben mit ausschlaggebend für den Klimavorteil.

Mehrwegkreislauf

Mehrwegflaschen aus PET werden in der Regel zwischen 15 und 20 Mal wiederbefüllt und wandern so zwischen den Abfüllern, dem zwischengeschalteten Getränkefachgroßhandel und den Verbraucher*innen hin und her. Weil sie schneller zerkratzen als Glasflaschen, ist ihre Umlaufzahl geringer. Dafür sind PET-Mehrwegflaschen leichter und verursachen beim Transport weniger CO2-Emissionen.

Mehrwegflaschen werden im Handel wieder zurückgegeben und am Ende ihres langen Produktlebens nach vielen Wiederverwendungen hochwertig recycelt. Neu hergestellte PET-Mehrwegflaschen beinhalten 30 Prozent Recyclingmaterial aus alten Flaschen. Der Rest des Materials wird als Ausgangsstoff zur Herstellung anderer Produkte verwendet.

Einweg-Plastikflaschen verschlingen Ressourcen...

Einweg-Plastikflaschen sind in Deutschland das dominierende Packmittel für Getränke und werden vor allem von Discountern gepusht. Inzwischen werden in Deutschland jedes Jahr rund 16,4 Milliarden Stück hergestellt, die schon nach kurzer Zeit zu Abfall werden.

Der massenhafte Einsatz von Einweg-Plastikflaschen hat negative Folgen für das Klima. Noch immer bestehen 55 Prozent von ihnen aus Neumaterial, für dessen Herstellung Rohöl notwendig ist. Der Anteil an Recyclingmaterial in Einweg-Plastikflaschen beträgt im Durchschnitt nur 45 Prozent. Mehr als 360.000 Tonnen Rohöl und Erdgaskondensate werden jährlich für die Produktion von Einweg-Plastikflaschen verbraucht. Mit dieser Menge könnten fast 300.000 Einfamilienhäuser ein Jahr lang beheizt werden.

…und belasten das Klima

Getränke in Einwegflaschen werden überwiegend im sogenannten Preiseinstiegssegment zu niedrigen Preisen angeboten. Um Gewinne zu erwirtschaften werden Einweg-Plastikflaschen massenhaft in wenigen Anlagen abgefüllt und im gesamten Bundesgebiet vertrieben. Deshalb legen Einwegflaschen längere Transportwege zurück als Mehrwegflaschen.

PET-Mehrwegflaschen der Genossenschaft Deutscher Mineralbrunnen (GDB) sind besonders effizient, weil sie von anderen Abfüllern ebenfalls genutzt werden können und so die Transportwege verkürzt werden. Die GDB-Poolflaschen sind bei den PET-Mehrwegflaschen das marktdominierende Packmittel. Über den gesamten Lebenszyklus spart Mineralwasser in Mehrwegflaschen bis zur Hälfte des schädlichen Klimagases CO2 im Vergleich zu Einweg-Plastikflaschen ein.

Greenwashing mit Einweg-Plastikflaschen aus 100 Prozent Rezyklat

Nur in wenigen Flaggschiffprodukten setzen einwegorientierte Getränkehersteller 100 Prozent Kunststoffrezyklat ein. Das heißt, dass kein neuer Kunststoff für diese Flaschen produziert wird. Dadurch werden Einweg-Plastikflaschen aber nicht zu klimafreundlichen Getränkeverpackungen. So wird beim Recyclingprozess alter Plastikflaschen durch aufwendige Reinigungs-, Verarbeitungs- und Veredelungsprozesse der Kunststoff bis zu vier Mal aufgeschmolzen, wofür viel Energie, Wasser und Chemikalien eingesetzt werden müssen.

Gerne suggerieren Einwegabfüller und Händler für ihre Einweg-Plastikflaschen einen geschlossenen Recyclingkreislauf. Dies trifft jedoch nicht zu, denn bei zahlreichen Prozessschritten gehen signifikante Mengen an Material verloren. Die Verluste können leicht bis zu 5 Prozent betragen. Die Werbung mit Einweg-Plastikflaschen aus 100 Prozent Rezyklat täuscht also einen vollständigen und sich selbst erhaltenden Materialkreislauf vor, den es in dieser Form nicht gibt.

Auch Mehrwegflaschen werden nach ihrem langen Produktleben recycelt und dienen sich selbst als Rohstoff zur Neuherstellung.

Nähere Informationen zu den Klimaauswirkungen von Einweg- und Mehrweggetränkeverpackungen findest du bei unserem Klimacheck.

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